
Maeva Striewski ist als hauptamtliche Jugendreferentin für die Kirchengemeinden Oberrahmede, Rahmede und Hülscheid-Heedfeld zuständig. Als Fünfjährige hat sie bereits zum ersten Mal bei dem Musikprojekt Total Genial in der Kirche Oberrahmede mitgemacht. Beflügelt von diesen Erlebnissen hat sie mit 15 Jahren die Leitung übernommen und ein großes Team von MitarbeiterInnen koordiniert und viele Kinder betreut. Nun hat sie ihr Pädagogikstudium abgeschlossen und ist seit Mai 2024 als Jugendreferentin tätig.
Was ist das Ziel deiner Arbeit als kirchliche Jugendreferentin?
Zu meinen Hauptaufgaben gehört es, Jugendliche zu fördern und zu unterstützen. Ich möchte einen Raum schaffen, in dem die Selbstwirksamkeit, der Mut zur freien Entwicklung und der persönliche Glaube frei entfaltet werden können. Ich glaube, dass Schule und Vereine häufig nicht mehr die Möglichkeiten haben, individuell auf die Jugendlichen eingehen zu können.
Welche Programme und Aktivitäten werden angeboten?
Ziel ist es gerade, die Bestände in den einzelnen Gemeinden erst einmal zu erkunden. Perspektivisch sind vor allem die Durchführung von Jugendgottesdiensten, Workshops in Form von Persönlichkeitsentwicklung und Vertiefung vom Glauben sowie verschiedene Freizeitangebote geplant. Was wann und wie angeboten wird, hängt von den Bedarfen und Wünschen der Jugendlichen ab, die es jetzt gerade herausfinden gilt.
Welchen Einfluss hat Deine Arbeit auf die Jugendlichen und die Gemeinschaft?
Ich glaube, dass eine aktive Jugendarbeit viele Jugendliche in verschiedenen Bereichen abholen kann. Durch die geförderte Gemeinschaft und die Befähigung zu unterschiedlichen Fähigkeiten, kann die Selbstwirksamkeit von Jugendlichen enorm gestärkt werden. Die Gemeinde und die Gemeinschaft können davon nur profitieren.
Wie unterstützt Du die Jugendlichen in ihrer persönlichen Entwicklung?
Ich möchte den Jugendlichen so wenig vorgeben wie nur möglich. Klar- Rahmenbedingungen und Regeln müssen eingehalten werden! Aber ich möchte versuchen, die Jugendlichen an ihren jeweiligen Bedarfen abholen und unterstützen zu können. Selbstwirksamkeit ist hier wohl der perfekte Begriff für. Ich möchte versuchen, sie zu fordern und zu unterstützen, damit sie einen Ort bekommen, in dem sie ihre persönlichen Fähigkeiten entfalten können und einen Raum haben, in dem sie immer Fragen stellen können.

Welche langfristigen Ziele hast Du?
Ich möchte nachhaltig arbeiten. Ich möchte nicht nur die aktuellen Jugendlichen fördern und “beschäftigen”, sondern ihnen dabei helfen, MitarbeiterInnen und Menschen zu werden, die Dinge in Bewegung setzen können. Ich möchte sie dazu befähigen, sanfter und weicher mit sich selbst, ihrer Arbeit und ihren Gefühlen umzugehen. Wenn man weich zu sich selbst ist, ist man auch weicher und verständnisvoller zu den Menschen in seiner Umgebung.
Muss man Mitglied in der Kirche sein?
Gar nicht! Wie viel aufregender ist es, Kirche so zu gestalten, dass Menschen ohne christlichen Hintergrund Lust darauf haben, Teil von etwas Großem zu sein! Mein Ansporn ist es nicht, Menschen religiös zu beeinflussen, sondern ich möchte mit ihnen ihre Fragen, Ängste, Gedanken und Gefühle begleiten. Und wenn dann nebenbei noch eine neue oder gefestigte Beziehung zu Gott entsteht, habe ich alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt.
Welche Chancen und Möglichkeiten kann man den Kindern und Jugendlichen in der Rahmede bieten?
Die Rahmede ist an so vielen Stellen dabei, den Bezirk für Kinder und Jugendliche attraktiv zu gestalten. Kinderprojekte, Jugendtreffs, Ferienangebote. Die Aufgabe jetzt ist meiner Meinung nach, genau das anschaulich und präsent zu machen. Wenn Vereine, Kirchen und weitere Institutionen in Kooperationen arbeiten, vervielfachen sich die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen. Ich denke, davon werden alle profitieren.
Woran würdest Du den Erfolg Deiner Ideen und Konzepte messen?
Ich denke, es gibt hier verschiedene Maßstäbe, die man setzen kann. Natürlich ist das erste, was ins Auge fällt, meistens das, was bei den Erziehungsberechtigten ankommt. Für mich sind und waren schon immer die Szenarien hinter den Kulissen die größten Maßstäbe. Zu sehen, an welchen Stellen Kinder oder Jugendliche über sich hinauswachsen. Sich Dinge trauen, welche sie sich vorher nicht getraut haben, weil sie keine Möglichkeit bekommen haben, diese mit Unterstützung auszuprobieren oder weil sie keinen Raum hatten, in welchem sie sich sicher genug fühlten. Viele Erfolge wird man also wohl erst Rückblickend betrachtend messen können, für den ,,schnellen Erfolg” reicht dann meistens doch das Vertrauen, ein Danke, eine Umarmung und im Zweifel auch nur ein Lachen nach einem Erfolgserlebnis.