Engagiert in der Gemeinde: Ein Blick hinter die Kulissen mit Ulrike Tetzlaff

Die Erzieherin Ulrike Tetzlaff war 2024 bis Ende Februar 2025 mit einer halben Stelle in der Kirchengemeinde Oberrahmede angestellt und hat sich vielseitig eingebracht. Die Hälfte der Zeit hat sie sich für den Obdachlosen-Freundeskreis eingesetzt. Die andere Hälfte hat sie sich bei der Kirchengemeinde Oberrahmede engagiert. Diesen Anteil hat der Förderverein finanziert. In dem Gespräch blickt Ulrike auf Ihre Arbeitszeit als Gemeindereferentin zurück. Warum es für sie auch nach der Anstellung wichtig ist Mitglied des Fördervereins zu bleiben, erklärt sie ebenfalls.

Sonntagsgottesdienste: Mehr als nur eine Teilnahme
Jeden Sonntag – außer in den Urlaubszeiten – habe ich an den Gottesdiensten teilgenommen. Schon vor Beginn war ich vor Ort, um neue und bekannte Besucher zu begrüßen und ihnen die Gemeinde vorzustellen. Während des Gottesdienstes übernahm ich Teile der Liturgie und stand anschließend für Fragen und seelsorgerliche Gespräche zur Verfügung. Auch den Kindergottesdienst unterstützte ich, und stand den beiden verantwortlichen Mädchen zur Seite.

Das Kirchcafé als Ort der Begegnung
Nach dem Gottesdienst spielte das Kirchcafé eine zentrale Rolle im Gemeindeleben. Hier führte ich Gespräche, pflegte Kontakte und stärkte den Zusammenhalt. Als der bisherige „Kaffeekocher“ 2023 leider plötzlich verstarb, half ich dabei, ein neues Team zu finden. Mittlerweile organisiert sich das rund 20-köpfige Team flexibel über eine WhatsApp-Gruppe. Um Wertschätzung für diese oft unterschätzte Aufgabe zu zeigen, lud ich das Team im Februar zu einem gemeinsamen Kaffeetrinken ein.

Entlastung für die Küsterin: Mehr Struktur und bessere Kommunikation
Für unsere Küsterin Lilo John war meine Unterstützung Erleichterung. Besonders wertvoll war mein Beitrag zur Stabilisierung der Beziehungen innerhalb der Kirchencrew. Durch eine verbesserte Kommunikation und klare Strukturen entstand eine passende Distanz und Nähe innerhalb Kirchencrew. Darüber hinaus unterstützte ich Lilo bei vielen ihrer Aufgaben im Kirchhaus. Diese Entlastung ermöglichte es ihr endlich, ihre Urlaubstage voll auszuschöpfen.

Die „Möbelei“ des OFKs: Koordination und Gemeinschaftsgefühl
Jeden Dienstag und Donnerstag wird das Projekt „Möbelei“ im Kirchhaus durchgeführt. Möbelspenden werden abgeholt und an bedürftige Empfänger gebracht. Dienstags begleitete ich die Gruppe, gewann neue Helfer und fungierte als Vermittler bei Konflikten. Zudem organisierte ich die Fahrten und pflegte den Kontakt zu Spendern innerhalb der Gemeinde und der ganzen Stadt. Ein besonderer Bestandteil der „Möbelei“ ist das gemeinsame Mittagessen, bei dem auch oft Gemeindemitglieder teilnehmen. Durch meine Unterstützung konnte ich dieses wichtige soziale Element stärken.

Gemeindefreizeit im April: Engagement, das sich auszahlt
Die Gemeindefreizeit im April 2024 war ein absolutes Highlight. Das Vorbereitungsteam war anfangs klein und unsicher, doch gemeinsam haben wir eine mitreißende Freizeit für rund 100 Teilnehmer auf die Beine gestellt. Dank meiner Anstellung konnte ich mich intensiv in die Organisation einbringen und die Freizeit mitgestalten. Mein Engagement trug dazu bei, dass dieses Event ein voller Erfolg wurde.

Integration war für Dich ein wichtiges Anliegen. Wie war und ist das insbesondere spürbar bei der Einbindung der iranischen Freunde?
Es ist spannend einzelne iranische Freunde kennenzulernen. Eine iranische Frau werde ich demnächst zu ihrem Anwalt nach Dortmund begleiten, denn die Sprachbarriere ist noch immer eine große Herausforderung in offiziellen Angelegenheiten. Aber darin sind einige andere Gemeindemitglieder wesentlich aktiver als ich! Einige Iraner helfen uns in der Möbelei und es gibt viele Begegnungen im Kirchcafé. Ich genieße die gemeinsamen Zeiten wie zum Beispiel auf der 1. Mai-Wanderung oder auf der Gemeindefreizeit.

Warum ist es für Dich wichtig, auch weiterhin Mitglied im Förderverein zu sein?
Ich glaube, dass der Glaube an Gott uns Menschen viel Hilfe bietet in diesen komplizierten und verunsichernden Zeiten. Und gemeinsam glauben noch viel mehr. Eingebunden zu sein in eine Gemeinde bringt Lebensqualität. Die Kirche Oberrahmede erlebe ich als einladende und offene Gemeinde, die sich nicht selbst genug ist, sondern sich weit und offen gibt, für Menschen aller Art. Und weil der Förderverein dies fördert, bin ich dabei.

Was schätzt Du am meisten am Förderverein der Kirche Oberrahmede?
Der Förderverein arbeitet intensiv hinter den Kulissen. Ohne viel Aufhebens zu machen, dient er den Menschen und den Anliegen der Gemeinde. Das ist Team ist kommunikativ und gut vernetzt und erledigt seine Aufgaben in einer angenehmen, kontinuierlichen Art. Das finde ich gut.

Im Namen des Vorstandes möchten wir uns ganz herzlich für Dein vielseitiges Engagement bei uns bedanken und wünschen Dir für den nächsten beruflichen Schritt alles Gute. Sehr freuen wir uns darüber, dass Du weiter in der Gemeinde bleiben wirst und uns als ehrenamtliche Prädikantin erhalten bleibst.